Bike-X-Dream
Geschlossen wegen Geschäftsaufgabe

Ja, was fragen uns unsere Kunden am häufigsten?

Nicht, wie man nach der Lektüre der einschlägigen Zeitschriften annehmen möchte, nach dem genauen Unterschied zwischen dem Vielzahninnenlager für die neuen Hollowtech LX Kurbeln und dem für XTR (könnten wir aber auch beantworten). Nein sondern...

1. Muss ich meine Kette pflegen?

Aber, ja.

Wie soll ich sie am besten pflegen?

Gute Frage. Über Kettenpflege ist bestimmt mehr geschrieben worden als zu jedem anderen Thema. Es gibt dicke Öle, dünne Öle, Fette und sogar neuerdings Spritzen.

Unsere Meinung:
Hauptsache Sie nehmen irgendein halbwegs brauchbares Produkt - aber NICHT Nähmaschinenöl - und benutzen es sehr sparsam und sehr häufig.

Warum?
Nur ein ständig vorhandener Schmierfilm erfüllt die Funktion der Schmierung. Dies ist schwierig zu erreichen. Auf gar keinen Fall sollten Sie Ihre Kette erst dann schmieren, wenn sie quietscht oder gar rostig ist. Dann ist die Kette schon hinüber.

Wie mache ich das?
Als erstes die Kette mit einem trockenen Lappen kräftig  abreiben damit der Schmutz runtergeht. Und danach auf jedes Glied etwa einen kleinen Tropfen Öl geben. Bei einem Kettenschaltungsfahrrad können Sie dazu einfach die Kurbel rückwärts drehen und mit der anderen Hand etwas Öl dabei auf die Kette tropfen lassen.

2. Wie lange hält eine Kette?

Haben Sie ein Fahrrad mit Nabenschaltung?
Ja. Sehr lange. Vergessen Sie es.

Haben Sie ein Rad mit Kettenschaltung?
Dann müssen Sie sich etwas zum Thema Verschleiß anhören. Die Kette ist ein Verschleißteil. Die Firma Shimano empfiehlt, daß eine Kette zwischen 1500 und 2000 Km hält. Nicht 10 Jahre, wie Sie vielleicht glauben. Irgendwo dazwischen wird die Stunde Ihrer Kette schlagen. Es ist unabwendbar. Mit der Zeit längt sich die Kette, die Abstände zwischen den einzelnen Bolzen verändern sich. Ergebnis? Die Kette passt nicht mehr richtig auf die Zahnräder und sollte zu diesem Zeitpunkt ausgetauscht werden. Ca. bei 1000 km Zeitpunkt A (kann man z.B mit dem Rohloff Caliber messen).

Was passiert, wenn ich die Kette dann nicht austausche?
Zunächst gar nichts. Sie brauchen nicht zu befürchten, daß gleich die Kette reißen wird. Allerdings, der Verschleiß geht weiter- die Ritzel hinten, vorne die Kettenblätter und als letztes das Schaltwerk. Irgendwann geht gar nichts mehr: die Schaltung funktioniert nicht mehr richtig. die Kette fängt an über die Ritzel zu rutschen - was gefährlich ist! (Zeitpunkt B) Sportler und Reiseradfahrer können sich überlegen zum Zeitpunkt A zu wechseln. Alltagsfahrer wechseln in der Regel die Kette zum Zeitpunkt B. Sie müssen damit rechnen, daß sie Kette und Kassette (Ritzelpaket) zusammen austauschen müssen. Schauen Sie sich ihre Bremschuhe und Hinterradreifen bei dieser Gelegenheit an. Nach unserer Erfahrung sind sie oft zum gleichen Zeitpunkt verschlissen. Wer mehr wissen will:

3.  Woher weiß ich, welchen Reifen oder Schlauch ich brauche?

Die Größe steht auf der Seite von jedem Reifen - die Nummern abschreiben, mitbringen, wir wissen es dann bestimmt.

Als mündiger Bürger möchten Sie mehr wissen?
Vor etwa 20 Jahren hat die Fahrradbranche etwas mehr Ordnung in das Chaos der Bezeichnungen bringen wollen und hat die ETRTO Bezeichnungen eingeführt. Sie sind nachmessbare Grössen in mm.
Das heißt z.B. 28 Zoll, 622 und 700C bedeuten das Gleiche. Schläuche sind dehnbar.
Deswegen passt ein Schlauch zu verschiedenen Reifen.

Muss ich noch etwas wissen?
Leider, ja.

Welches Ventil brauchen Sie?
Es gibt drei:

  • Deutsch (dunlop)
  • Französisch (sclaverand) und
  • Auto (presta).

In der Regel sollten Sie ein Schlauch mit dem gleichen Ventil wie Sie bis jetzt gehabt haben nehmen, damit das Ventil durch das Felgenloch passt und Sie keine Probleme mit Ihrer Pumpe bekommen. Französische Ventile sind nämlich dünner.

Wie hart muss ich meinen Reifen aufpumpen?
Sehr hart. Das fängt bei 3 Bar an.

Zum Vergleich. Beim Auto hört es bei ca. 2 Bar auf. Also brauchen Sie einen Druckmesser. Ansonsten geht es auch mit dem Daumen, wenn Sie einen festen Daumendruck haben! Wohl deswegen verkaufen wir unwahrscheinlich viele SKS Standpumpen mit Druckmesser. Damit geht das Pumpen kinderleicht. Nach dem Pumpen, vor allem wenn der Reifen vorher recht platt war, schauen Sie nach, ob der Reifen wirklich auf beiden Seiten schön gleichmäßig sitzt. Sonst kann der Reifen abspringen und Sie mit!

Warum ist der richtige Luftdruck so wichtig?

  • Ihr Fahrrad rollt wesentlich leichter.
  • Der Reifen hält länger.
  • Sie bekommen weniger Platten.
  • Sie schonen die Laufräder und
  • Ihre Felgen bleiben länger rund.
  • Sie fahren deswegen sicherer.
  • Es kostet nichts!

P.S. Ein kleiner Nachteil hat es doch. Das Fahrrad ist weniger komfortabel. Dürfen wir Ihnen eine gefederte Sattelstütze dazu verkaufen? Wir empfehlen:

4. Wieso ist mein Sattel so unbequem?

Die Stunde der Wahrheit?
Vielleicht sollten Sie sich von Ihrer Lieblingsjeans trennen? Nein?
Gut, dann kann natürlich auch der Sattel zu hoch sein. Oft ist nicht der Sattel an dem Problem schuld, sondern es liegt an der Einstellung (wie so oft im Leben!).

Woher soll ich das wissen?
Jemand sollte hinter Ihnen fahren, während Sie in die Pedale treten, und beobachten, ob Sie von Seite zu Seite rutschen. Wenn ja, dann ist der Sattel zu hoch.

Aus dem Versuchslabor von Selle Royal
Die roten Stellen stellen den Schmerzbereich dar.
Sie wissen natürlich, daß man jeden Sattel in der horzontalen und der vertikalen Ebene verschieben kann. Nein? Jetzt wissen Sie es.
Je nachdem brauchen Sie einen 13 er Maulschlüssel oder einen 6er Inbusschlüssel, die Mühe lohnt sich. Vielleicht müssen Sie sich zu weit nach vorne zum Lenker strecken. Das verursacht Druckprobleme. Wenn das alles nichts nutzt, brauchen sie einen neuen Sattel.

Es gibt spezielle Frauensättel. Sind sie empfehlenswert?
Frauen haben in der Regel einen breiteren Knochenabstand als Männer und sitzen deswegen bequemer auf einem breiteren Sattel. Aber nicht immer.Der Verstellbereich beim Damensattel ist konstruktionsbedingt immer kürzer als beim Herrensattel. Deswegen ist eine optimale Einstellung nicht immer gewährleistet.
Wir haben eine große Auswahl an Damensätteln und wie bei allen Sätteln empfehlen wir: Probieren Sie verschiedene aus.

5.  Wie oft soll ich die Bremszüge wechseln?

Häufiger als Sie glauben. Gegenüber früher halten Bremszüge besser. Sie gleiten besser und sollten aus Nirosta sein, dann rosten sie nicht. Trotzdem müssen sie unbedingt bei der Montage gefettet werden und routinemässig ausgewechselt werden.
Wenn der Zug reißt, war es zu spät und Sie riskieren Ihr Leben.
Wem das zu viel ist, soll sich Gedanken machen über die Montage von hydraulischen Bremsen von Magura.

6. Wie breche ich mir am leichtesten mein Genick?

Ehrlich gesagt hat das noch keiner gefragt, aber wir wollen es trotzdem sagen. Sie fahren mit einem Fahrrad, an dem der Vorbau - das Ding vorne, wo der Lenker drin steckt - über die Mindesteinstecktiefe herausgezogen ist. Jeder Vorbau hat eine Markierung. Überprüfen Sie das an Ihrem Fahrrad.

  • Sie tauschen den Lenker oder die beschädigte Gabel nach einem Sturz nicht aus.
  • Sie montieren den Schlauch am Vorderrad ohne die nötige Sorgfalt z.B. Sie klemmen den Schlauch unter dem Draht ein und er platzt während der Fahrt.

Alles andere überleben Sie.

7. Wieviele Flicken sind in einer Packung Flickzeug?

Wirklich mit Abstand die häufigste Frage. Gott sei Dank können wir inzwischen sagen: Steht drauf. Wir möchten hier die Gelegenheit wahrnehmen, darauf hinzuweisen, daß wir auch einzelne Flicken in drei verschiedenen Größen jederzeit vorrätig haben.